Morris Minor 1000 – der knubbelige englische Kleinwagen, der zum Millionenseller wurde.
Aus der Feder des begnadeten Konstrukteurs Alec Issigonis wurde der Morris Minor 1000 zum ‚englischen Volkswagen‘.
Morris Minor… das ist mit ‚der kleine Morris‘ ganz ordentlich übersetzt. Vielleicht aber gehört auch noch ‚unverwüstlich‘ dazu!
Morris Minor… zwei- oder viertürige Limousine – Cabrio-Limousine – Kombi Morris Minor Traveller – Pickup – Van

Ein gepflegter Morris Minor 1000, gesehen in einem Dorf im Süden der dänischen Sonneninsel Bornholm
Äusserlich unverändert wurde der Morris Minor 1000 mehr als 1,6 Millionen mal verkauft, was für ein grandioser Erfolg!
Ab seiner Vorstellung 1948 prägte der Morris Minor 1000 Jahrzehntelang das Strassenbild in Grossbritannien.

Two Door Saloon hiess die zweitürige Morris Minor 1000 Limousine der Baujahre 1956 bir 1971
Für die Konzeption des Morris Minor 1000 zeichnete der begnadete Konstrukteur Sir Alec Issigonis verantwortlich.
Bereits lange vor dem Krieg hatte Morris einen ersten Morris Minor von 1928 bis 1934 im Programm und so war das Unternehmen prädestiniert, einen würdigen Nachfolger zu entwickeln – erleben Sie hier ein Porträt dieses kleinen, aber schon sehr erfolgreichen Fahrzeugs… Morris Minor MM S 8, ein kleiner Roadster von 1932.
Nach dem Ende des verheerenden zweiten Weltkrieges war in vielen Ländern Europas der Bedarf an kleinen, bezahlbaren Autos riesengross.
So war der begnadete, griechisch-britische Konstrukteur Sir Alec Issigonis, der später mit dem genialen Entwurf des noch heute so beliebten MINI Weltruhm erlangte, mit seinem Team verantwortlich für die – in diesem Fall – noch recht konservative Kleinwagen-Konstruktion mit dem Arbeitstitel ‚Mosquito‚, aus dem dann doch wieder ‚Morris Minor‘ wurde.

Eine gepflegte Morris Minor 1000 Limousine bei einem Oldtimertreffen in Maribo auf der dänischen Insel Lolland
Der ‚englische Volkswagen‘ war auch auf seinen Exportmärkten, besonders im westlichen Europa, sehr beliebt.
Schon von seiner äusseren Form her ist der Morris Minor 1000 ein liebenswerter Geselle und so war er auch über viele Jahre der ständige Begleiter unzähliger, nicht nur britischer Autofahrer. Denn immerhin lag der Exportanteil des Morris Minor 1000 bei etwa 70 Prozent.
Allerdings wurden bei uns in Deutschland nur wenige Morris Minor verkauft, wir hatten ja auch unseren eigenen Volkswagen, den VW Käfer, der damals weltweit millionenfach verkauft wurde.
In Dänemark, unser nördlicher Nachbar ohne eigene Automobil-Fertigung, dagegen ist der Morris Minor 1000 auch heute noch ab und an im Strassenbild als zuverlässiger Begleiter zu sehen. So haben wir auch drei der hier gezeigten Fahrzeuge auf den dänischen Ostseeinseln Lolland und Bornholm fotografiert.
Unsere jüngsten automobilen Entdeckungen während eines herrlich sonnigen Borholm-Urlaubs Mitte September 2020 gaben dann auch den Ausschlag, diesen kleinen Artikel zu schreiben.

Das freundliche Gesicht des Morris Minor 1000 ab 1956, sein Spitzname ‚Moggie‘ passt gut dazu
Morris Minor… zwei- oder viertürige Limousine – Cabrio-Limousine – Kombi Morris Minor Traveller – Pickup – Van
Von 1948 bis 1952 war der Morris Minor MM mit einem seitengesteuerten Motor von 918 ccm ausgestattet.
Ab dem Morris-Minor Series II, der ab 1952 geliefert wurde, waren die Scheinwerfer nun – wie auf allen hier gezeigten Fotos – höher in die Kotflügel integriert.
Die so verbesserte Ausführung erhielt den A-Series Motor des Austin A 30 mit den Hubräumen von 803 ccm, 948 ccm und 1.098 ccm. Der letztere kam ab 1962 zum Einsatz, brachte 48 PS ‚auf die Waage‘ und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 124 kmh.
1956 erhielt der Morris Minor mit der neuen internen Bezeichnung ADO 59 ein letztes grosses Update, bei dem die geteilte Windschutzscheibe – Split Window genannt – durch eine grosse gebogene Scheibe ersetzt wurde. Auch das Heckfenster der Limousine wurde für eine bessere Sicht nach hinten deutlich vergrössert.
Offen fahren mit dem Morris Minor… die ‚Convertible‘ genannte Cabrio-Limousine.

Eine Cabrio-Limousine des Morris Minor 1000 Series II, Convertible genannt, der Baujahre 1952 bis 1956.
Ein kleiner technischer Steckbrief des Morris Minor 1000 Series II der Baujahre 1952 bis 1956.
Insgesamt wurden von 1948 bis 1971 1,6 Millionen Morris Minor 1000 aller Jahrgänge und Varianten hergestellt.
- Vierzylinder-OHV-Reihenmotor
- Hubraum 948 ccm – Bohrung & Hub 64,58 x 83,72 mm
- Verdichtung 8,5:1 – Vergaser, SU Vergaser
- Motorleistung – 35 PS oder 35 bhp
- Drehmoment – 66 Nm (3.000 U/min)
- Vorderradaufhängung – Trapez-Dreieck-Querlenker mit Längstorsionsstabfedern
- Hinterradantrieb – Hinterachse, Starrachse mit Blattfedern
- Radstand 2.180 mm – Spur vorne 1.280 mm – Spur hinten 1.278 mm
- Länge 3.760 mm – Breite 1.550 mm – Höhe 1.524 mm
- Gesamtgewicht mit Öl, Wasser und Kraftstoff – 770 kg
- Höchstgeschwindigkeit 117 kmh – Beschleunigung 0-100 kmh in 24.6 Sekunden
Das gefällige Exterieur des Morris Minor 1000 entsprach dem damaligen Zeitgeschmack. Für uns ähnelt es weniger dem Volkswagen Käfer als dem DKW 3=6 und den seinerzeit auch sehr beliebten Modellen Peugeot 203 oder auch dem Renault 4 CV.

Ein Blick in das Cockpit der Cabrio-Limousine Morris Minor 1000 Convertible – das Navi verdeckt den Tacho, der dem Fahrer wohl weniger wichtig war.
Die Geschichte der Morris Motor Company… Aufstieg und Fall einer grossen englischen Automobil-Marke.
Die Morris Motor Company wurde bereits im Jahre 1913 von William Richard Morris gegründet. In Cowley/Oxfordshire begann die Fertigung des ersten Morris-Modells, dem ‚Bull Nosed Morris‘.
Früh erwarben sich Morris-Automobile durch eine gute Alltagstauglichkeit einen ausgezeichneten Ruf, den Morris durch die Einführung der Fliessbandfertigung weiter ausbauen konnte.

Das Heck der Cabrio-Limousine Morris Minor 1000 Convertible mit Kofferbrücke und Oldie-Koffer
Bis zu Beginn des zweiten Weltkriegs war Morris dann tatsächlich der grösste Automobil-Hersteller Großbritanniens.
Im Jahre 1921 kam Cecil Kimber zu Morris Cars und wurde schon 1922 General Manager des Unternehmens. Um den Fahrzeug-Absatz zu steigern, begann er getunte Versionen von Morris-Autos zu produzieren. Diese und daraus abgeleitete rustikale Sportwagen erlangten Weltruhm, sie wurden nach der Fertigungsstätte Morris Garages einfach MG, sprich ‚Emmdschie‘ genannt.

Diese Cabrio-Limousine Morris Minor 1000 Convertible mit geschlossenem Verdeck und Kofferbrücke trat beim Britentreffen in Steinhude auf.
1952 werden Morris, Austin, Riley und Wolseley durch Fusion zu Marken der British Motor Corporation.
Im Jahre 1952 wurde die erfolgreiche Morris Motor Company, die schon vor dem Krieg die Marken Riley und Wolseley übernommen hatte, mit ihrem langjährigen Rivalen Austin zur British Motor Corporation mit dem Sitz in Longbridge, England, verschmolzen.
Mit einem damaligen Anteil von 39 Prozent am gesamten automobilen Heimatmarkt wurde das neue Unternehmen BMC zum grössten britischen Fahrzeughersteller, der zeitweise auch auf verschiedenen Exportmärkten erfolgreich war.
Der Morris Minor 1000 Traveller – der kleiner Kombi mit der Holzbeplankung ist ein echter ‚Woodie Waggon‘!

Ein Morris Minor 1000 Traveller – ein Kombi der heute noch täglich in Sandvig auf Bornholm im Einsatz ist
Seit 1984 sind Morris-Automobile nun endgültig Geschichte, die Oldtimer dieser legendären Marke aber leben weiter!
Im Zuge des selbst verschuldeten Niedergangs der britischen Automobil-Industrie wurde im Jahre 1968 noch ein weiterer Zusammenschluss der BMC mit der Leyland Motor Corporation zur British Leyland Motor Corporation vollzogen, aber die Insolvenz und eine spätere Verstaatlichung folgten noch vor dem unvermeidbaren Schliessen der Werkstore im Jahre 1984.

Mit seiner hinteren Holzbeplankung ist der Morris Minor 1000 Traveller ein echter ‚Woodie Waggon‘.
Fotos, Fotos, Fotos… von britischen Oldtimern der klassischen Marken Morris und MG aus den Morris Garages.
Weitergehende, spannende Berichte mit faszinierenden Bildergalerien über Roadster, Coupés und Limousinen längst vergangener Tage aus unserer neugierigen Kamera erleben Sie hautnah unter:
- Morris Motors – Oldtimer der untergegangenen Marken Morris, Riley und Wolseley.
. - MG – kleine, aber besonders feine englische Sportwagen vergangener Epochen.
. - MG – klassische Limousinen und Sportwagen aus der Morris Garage in England.
auf unserer beliebten Reisefoto- und Technik-Website Globetrotter-Fotos.de. Fotos von Morris & MG Automobilen …satt!

Die Split-Door Hecköffnung des Morris Minor 1000 Traveller im Gegenlicht
Der Morris Minor 1000 Traveller ‚Woodie Waggon‘ – der kleiner Kombi mit der markanten Holzbeplankung.
Der in den obigen Aufnahmen gezeigte Morris Minor 1000 Traveller ist heute noch täglich am herrlich gelegenen Campingplatz in Sandvig im Norden der dänischen Ferieninsel Bornholm im Einsatz.
Ganz offensichtlich verrichtet der kleine Kombi seinen Dienst dort noch im Original-Zustand unrestauriert. Besonders an der seitlichen und hinteren Holzbeplankung nagt bereits der Zahn der Zeit, beziehungsweise die salzhaltige Seeluft.
Den unten zu sehenden Morris Minor 1000 Traveller des Baujahres 1970 erwischten wir am British Weekend im Juni 2022 auf dem Rittergut Remeringhausen bei Stadthagen im mittleren Niedersachsen.
Entgegen dem obigen Fahrzeug ist dieser anfangs in die USA exportierte Wagen im Jahre 2002 in den Niederlanden komplett restauriert… zu einem Schmuckstück!

Ein perfekt restaurierter Morris Minor 1000 Traveller ‚Woodie‘ des Baujahres 1970 – British Weekend Rittergut Remeringhausen
Morris Minor… zwei- oder viertürige Limousine – Cabrio-Limousine – Kombi Morris Minor Traveller – Pickup – Van
Die Pickup und Van-Varianten des Morris Minor 1000 sind uns bislang noch nicht vor die Linse unserer Kamera gefahren.
Ein würdiger und ebenso erfolgreicher Nachfolger des Morris Minor 1000 wurde ab 1959 der legendäre, ebenfalls von Sir Alec Issigonis gezeichnete und konstruierte, BMC Ur-Mini.
British Vintage Car Photo-Collections… unsere erstklassige Bilder-Sammlung englischer Legenden auf Rädern:
Englische Oldtimer – historische automobile Schätze… mit Schirm, Charme und Melone!
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