Von einem Container-Fund zum Sahnestück!
Fords ‚Tin Lizzie’… das berühmteste Fahrzeug der Ford Motor Company – exklusiv fotografiert im HDR-Verfahren.
Ford Model T Speedster – ein Gastbeitrag des engagierten Oldtimer-Fotografen Gerd Rippke aus Bremerhaven.
Nachdem ich mich vor einigen Jahren dazu entschloss, mein bis dahin eher nebenbei und im Urlaub genossenes Foto-Hobby ambitionierter zu betreiben, schaute ich mich nach weiteren Möglichkeiten um. Viele meiner Fotos zeigten anschließend meine etwas besser abgelichtete unmittelbare Umgebung oder beispielsweise auch meine Urlaubslandschaft mit der Flora und Fauna. Auch eine eigene Homepage kam hinzu, weil viele Freunde und Bekannte mich dazu animierten und ich auch nicht immer die Zeit hatte, meine Fotos via E-Mails zu verteilen.
Zudem setzte ich meine Idee um, keine unscharfen und keine nicht farbgetreuen Fotos mehr zu produzieren sowie zugleich die Bilddynamik zu erhöhen. Also den Unterschied im Zwischenbereich der ganz dunklen und der oft überbelichteten Bereiche der Fotos zu erweitern. Damit sieht man mehr und auch realitätsnäher. Diese Qualitätssteigerung erreicht man mit der sogenannten HDR-Technik – HDR = High Dynamic Range. Dazu erforderlich: Neben geeigneter Software auch das entsprechende Kamera-Equipment, denn man muss mindestens drei deckungsgleiche Fotos zu einem HDR-Bild zusammenfügen.
Ich fotografierte alsdann Menschen, die sich nicht nur für die hochwertigeren Bilder interessierten, sondern auch in der Lage waren, für mindestens drei Aufnahmen „unbeweglich“ zu bleiben, damit die drei deckungsgleichen Fotos für ein HDR-Bild entstehen konnten. Das setzte aber auch neben der diesbezüglichen Übung ein anderes Posing (eingefroren für etwa 20 bis 60 Sekunden) und ein anderes Schminken voraus, denn es dürfen z. B. keine glänzenden Stellen sichtbar werden, wie sie bei Langzeitbelichtungen „gern“ auf der Nase, Stirn oder den Wangen auffallen.
Eine weitere Herausforderung war dann, fotogene Wagen an attraktiven Orten zu fotografieren. Alleine diese Voraussetzungen zu organisieren ist nicht gerade einfach, denn nicht alle Wagenbesitzer möchten ihre Wagen fotografiert haben und nicht alle Eigentümer bzw. Verwalter von attraktiven Orten sind a priori von einer solchen Idee begeistert. Oft benötigte ich für diese Vorbereitungen ein halbes Jahr mit vielen Telefonaten, E-Mails und Autofahrten.
Nun, ich fand einige Besitzer von sehr schönen Oldtimern auf Ausstellungen, Racings usw., sowie einige Verwalter etc. von Schlössern, Burgen, einem Rittergut und anderen Location, die bereit waren, gegen ein paar interessante und seltene HDR-Bildern aus meiner Produktion (und der Chance, dass ihr Wagen oder ihre Location z. B. ´mal auf einem Kalender erscheint), ihre Möglichkeiten für mich zur Verfügung zu stellen.
Ich traf Herrn E. Carstens von der Elbe im Mai 2018 während einer Ausstellung nahe Bremerhaven und war sofort von seinem Ford Speedster begeistert. Ein Auto, das ins Auge sticht und in der Sonne funkelt, wie man es aus historischen Filmen her kennt. Auf dem Beifahrersitz glitzerte eine güldene Pickelhaube und das Gesamtambiente des Wagens wirkte, als sei er gerade einem Monumentalfilm entstiegen. – Sofort war zu erkennen, dass dieser Oldtimer mit Liebe und Können hergerichtet worden war und nun als Schmuckstück glänzte.
Einige Monate später sprachen wir davon, dass ich einen ausgesprochen passenden Aufnahmeort für dieses fantastische Gefährt auf vier Rädern gefunden hatte – eine Burg nahe Bremerhaven. Und zwar die Burg zu Bad Bederkesa. Und der Leiter des dortigen Museums, Dr. Hüser, erteilte mir freundlicherweise auch die Genehmigung für die Aufnahmen auf dem Burghof.
Aber damit war die Organisation noch lange nicht beendet, denn ich musste ja auch noch ein geeignetes Fotomodell für diese außergewöhnlichen Aufnahmen finden. Tatsächlich war dieses schnell gefunden, denn mit Theresa hatte ich nicht nur schon tausende Fotos produziert, sondern mir war bekannt, dass sie sich für eine solche Herausforderung begeistern konnte. Und nicht nur das! Theresa ist eine Künstlerin der richtigen Frisuren und des passenden Makeups für jedes Shooting – so auch für dieses. Zudem besitzt sie viele passende Kleidungsstücke oder fertigt diese selber an.
Last not least mussten dann nur noch alle Termine und das Wetter passen. – An einem geeigneten Tag schnallte Herr Carstens seinen schmucken Ford an der Elbe auf einen großen Anhänger und ließ ihn erst wieder in Bad Bederkesa vom Anhänger herunter. Danach entstanden auf der Burg in vielen Stunden gemeinsamer Arbeit nicht nur herrliche Bilder, fünf davon hier zu sehen, sondern ich bekam auch etwas von der Entstehungsgeschichte – eine Erfolgsgeschichte zwischen „Carstens und Ford“ – mit.
Der 1915 in Detroit/USA gebaute Wagen, landete – aus mir unbekannten Gründen – irgendwann einmal in einem Container bei einem Baumaschinenhändler. E. Carstens entdeckte ihn dort bei einer seiner USA-Reisen. Auf kleinen Umwegen konnte er einer fast hundertjährigen Dame diesen sehr heruntergekommenen Wagen (siehe Foto) für 4000,- US-Dollar abkaufen.
Es dauerte etwa eineinhalb Jahre Arbeit und weitere 11 000,- US-Dollar (u. a. für Material), bis der Wagen via Container über NY nach Hamburg kam. Nun steht er in einer Garage mit Entfeuchtungsanlage und wird von E. Carstens gehegt und gepflegt. Und bei Sonnenschein darf der Speedster auch ´mal ´raus – mit einer Fahrleistung von etwa 1 500 km p. a.! Also ein reines Genußfahrzeug, was man in Anbetracht der hier gezeigten Bilder mit Sicherheit auch verstehen kann.
Falls jemand mehr von diesem sehenswerten Wagen entdecken möchte, der navigiere bitte auf meiner Homepage
zum Menü „Modelle“ und dann zu „Theresa“. Dort befinden sich eine ganze Reihe zusätzlicher Bilder des Schmuckstücks auf vier Rädern.
Und falls es aus dem norddeutschen Bereich Oldtimerbesitzer gibt, die sich auch ´mal ein Shooting mit ihren Wagen vorstellen können, oder Personen, die auf ein Shooting mit oder ohne Autos Lust haben, so würde ich mich über eine Kontaktaufnahme via meiner Homepage (im Menü „Über mich“) sehr freuen. Nach der Corona-Krise starte ich wieder durch! >>> Bitte bleiben oder werden Sie gesund… Gerd Rippke.
Copyright Text und Fotos – Gerd Rippke
Ford Model T by Henry Ford, die ‚Tin Lizzie‘ – das berühmteste Fahrzeug der Ford Motor Company in den USA!
Henry Fords Meisterstück …die geliebte und unverwüstliche ‚Tin Lizzie‘ heisst auf deutsch einfach… Blechliesel. Sämtliche verschiedenen Ausführungen des Ford T-Modells und den technischen Steckbrief mit allen Details erleben Sie hautnah in unserer Präsentation:
Ford T – mit diesem Modell begann die Massenmotorisierung vor mehr als 100 Jahren.
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Wundervoller Beitrag, eines interessanten und spannenden Tages. Klasse!
Meinen herzlichen Dank an Theresa, E. Carstens und Dr. Hüser, die dieses sehr interessante Shooting möglich machten.
Wow, eine Super Leistung von allen Künstlern dieses Events, Hut ab vor der Restaurationsleistung von Erwin und Holger, professionelles Model und sagenhaft schöne Fotos im stilvollen Ambiente ! Vielen Dank für diesen tollen Beitrag