Der Triumph Stag

Der Triumph Stag, ein britisches ‚Sicherheits-Cabriolet‘ der Baujahre von 1970 bis 1977.

Der Triumph mit dem springenden Hirschen im Logo als Sportwagen-Top-Modell… eine Briten-Legende auf Rädern!

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Motor-Klappe auf… hier bestaunen Oldtimer-Fans den Dreiliter-Achtzylinder-Motor des Triumph Stag

Ein schneller Hirsch ist das von Michelotti gezeichnete Triumph-Spitzenmodell von British Leyland der 1970er-Jahre.

Sein Logo zeigt den springenden Hirschen, denn aus dem Englischen übersetzt heisst Stag… Hirsch oder Hirschbock.

Weitere Übersetzungen für ‚Stag‘ lauten auch… Herr ohne Begleitung, Herr ohne Dame oder eben auch einen Mann, der solo ist.

Triumph  – so denken wir – meinte allerdings wohl tatsächlich den Hirsch, entsprechend dem Logo im Kühlergrill dieses luxeriösen Sportwagens sollte der Triumph Stag doch tatsächlich ein ’schneller Hirsch‘ sein.

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Der Dreiliter-Achtzylinder-Motor mit zwei oben liegenden Nockenwellen des Triumph Stag, eine Triumph Eigen-Entwicklung

Fotos, Fotos, Fotos… der Triumph Stag, von uns präsentiert in Kanariengelb, Feuerrot und in British Racing Green.

Mit Schirm, Charme und Melone… das Fotografieren von edlen Oldtimern als spannendes Hobby ist unser Metier. Für diesen voll britisch angehauchten Beitrag haben wir uns das damalige Top-Modell von Triumph aus Großbritannien aufs Korn genommen.

Alle drei gezeigten Triumph Stag Oldtimer haben wir in mehreren Jahren während der Bremen Classic Motorshow auf dem Stand des Triumph Stag Clubs Deutschlands ausgiebig bewundern und dann auch fotografieren können.

Den Triumph Stag im besonders gefälligen Kanariengelb kam uns dazu noch auf der jährlich in Steinhude am Meer stattfindenden Oldtimer-Veranstaltung British Cars & more für ein nettes Foto-Shooting vor die Linse unserer Kamera.

Auf unserer Info-Seite Fototipps für Oldtimer-Freunde bieten wir zahlreiche nützliche Hinweise und gute Tipps, wie man  Oldtimer besonders eindrucksvoll in rechte Fotolicht rückt!

Our British Vintage Car Photo-Collections – erstklassige Foto-Reportagen faszinierender britischer Legenden auf Rädern!

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Die lange, flache Motorhaube und der Kühlergrill mit Doppelscheinwerfern – Triumph-Stag

Die Triumph-Saga …die Geschichte der Triumph-Roadster und ihrer Hersteller in einer kleinen Briten-Timeline.

1884 – des Handelsunternehmens S. Bettmann & Co wird in London durch den aus Nürnberg stammenden Auswanderer Siegfried Bettmann gegründet.

1902 – Errichtung der Triumph Cycle Company in Coventry durch Siegfried Bettmann und Beginn der Motorrad-Produktion.

1923 – nach Kauf der stillliegenden Autofabrik Dawson in Coventry wird das erste Triumph-Automobil vorgestellt, der Triumph 10/20 mit 1393-ccm-Motor.

1927  bis 1934 – Fertigung des Triumph Super Seven in den Karosserie-Versionen Roadster, Tourenwagen, Limousine, Coupé, Landaulet – eines der erfolgreichsten englischen Autos der damaligen Zeit.

1936 – Aufspaltung der Bereiche Automobil und Motorrad in separate Geschäftsteile.

1930 – Namensänderung des Unternehmens in Triumph Motor Company

1939 – Konkurs der Triumph Motor Company, Verkauf an Thomas Ward & Co. of Sheffield

1944 – Verkauf der Namensrechte von Triumph an die Standard Motor Company

1960
– Übernahme von Triumph durch den LKW-Hersteller Leyland

1968 – Fusion der Leyland Motors Ltd. mit der wesentlich grösseren British Motor Holdings Ltd. zur British Leyland Motor Corporation mit den PKW-Marken… Austin, Austin-Healey, Morris,  MG, Rover, Jaguar, Daimler, Coventry Climax, Riley, Vanden Plas und Wolseley.

1984 – Produktionsende von Automobilen unter dem Namen Triumph.

1988 – Verkauf der verbliebenen Pkw-Sparte der British Leyland Motor Corporation an die British Aerospace und Umfirmierung in Rover Group.

Die Markenrechte am Namen der Marke ‚Triumph‘ für Automobile liegen seit 1994 bei BMW, den Bayerischen Motoren Werken in München.

Eine Motorrad-Produktion und Vertrieb unter dem Markennamen ‚Triumph‘ gibt es übrigens auch heute noch, nach einem ebenso wechselvollen Geschichtsverlauf. Aber… das ist eine ganz andere Story!

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Ein feuerroter Triumph Stag auf dem Stand des Triumph Stag Clubs auf der Bremen Classic Motorshow

Die Triumph-Stag-Story – der elegante Sportwagen der damaligen British Leyland Motor Corporation. 

Die Planung und Markt-Vorbereitung des Triumph Stag fiel unglücklicherweise in die Zeit der Fusion der Leyland Motors zur British Leyland Motor Corporation mit den Fahrzeug-Marken Austin, Austin-Healey, Morris,  MG, Rover, Jaguar, Daimler, Coventry Climax, Riley, Vanden Plas und Wolseley.

So wurde lange am Konzept des Fahrzeugs herum diskutiert und geplant. Ob als reiner Roadster oder aber als ‚Sicherheitscabriolet‘ mit Überrollbügel war nur eine der Fragen.

Als Ziel hatte man sich bei Triumph vorgenommen, eine britische Konkurrenz zu den sehr erfolgreichen SL-Modellen von Mercedes-Benz zu kreieren.

Ausgesprochen bedeutsam für die Entwickler war auch die Frage, ob der neu entwickelte Triumph-Achtzylinder oder lieber doch der bewährte 3,5 Liter Aluminium-V8 von Rover oder der gar der ebenfalls in der Entwicklung stehende Jaguar-Achtzylinder zum Einsatz gelangen sollte.

Schlussendlich entschied man sich für den neuen Triumph-Achtzylinder, der aufgrund von massiven Kinderkrankheiten und anfänglicher Unzuverlässigkeit neben weiteren Qualitätsmängeln das ganze Projekt ‚Triumph Stag‘ als Oberklasse-Sportwagen massiv negativ begleitete.

Binnen der siebenjährigen Produktionszeit verliessen auch nur 25.939 Triumph Stag die Fliessbänder, von denen 8.120 in den Export gingen.

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Der Triumph Stag in ‚Feuerrot‘ und mit Speichenrädern – der macht was her!

Die verbesserte Fahrzeug-Sicherheit in den 1970er-Jahren im Triumph Stag, dem sogenannten ‚Sicherheits-Cabriolet‘.

Aufgrund nicht hinnehmbar vieler Verkehrstote in den 1970er-Jahren begann zuerst in den Vereinigten Staaten und dann auch in Europa eine breite Diskussion bezüglich der inneren und äusseren Fahrzeugsicherheit.

Besonders das Fahren mit offenen Autos, wie den Cabrios und Roadstern wurde schnell als ‚unsicher‘ angesehen, da diese Fahrzeugart wenig Schutz bei Unfällen mit Überschlag und Seitenkollisionen bot.

Neben der Aussicht auf neue Abnehmerkreise im oberen Sportwagen-Segment, setzte Triumph bei seiner Neukonstruktion unter dem Namen Triumph Stag nach Vorbild des Porsche 911 Targa dabei auf einen serienmässig eingebauten Überrollbügel, wie ihn später bei Volkswagen auch die Cabrio-Ausführungen ab dem Golf I boten.

Der Triumph Stag… das britische ‚Sicherheitscabriolet‘ und Triumph Top-Modell der 1970er Jahre.

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Ein Triumph Stag im English Racing Green – der klassische Look auf der Bremen Classic Motorshow

Mit Schirm, Charme und Melone – Technik die begeistert… ein kleiner Steckbrief des Triumph-Stag

Der Triumph Stag war der erste Sportwagen des Unternehmens mit selbsttragender Karosserie.

  • Triumph Stag – 2+2-sitziges ‚Sicherheits-Cabriolet‘
  • Design – Giovanni Michelotti, Italien
  • Hersteller – Triumph Motor Co. der British Leyland Ltd.

Karosserie und Fahrwerk

  • selbsttragende Stahl-Karosserie mit Überrollbügel und festem Türrahmen
  • Einzelradaufhängungen vorn mit McPherson Federbeinen – vorn
  • Hilfsrahmen mit Aluminium-Schräglenkern und Schraubenfedern – hinten
  • Scheibenbremsen vorn – Trommelbremsen hinten

Motor und Getriebe

  • Stahl-Motorblock mit Aluminium-Zylinderköpfen – Achtzylinder in 90° V-Form – Hubraum 2997 ccm
  • Bohrung x Hub = 86,0 x 64,5 mm – zwei obenliegende Nockenwellen – Verdichtung 9,25:1
  • Leistung 146 PS/107 kW bei 5500 UpM – Max. Drehmoment 235 Nm bei 3500 UpM
  • Zwei Stromberg-Vergaser Modell 175 CD/CDS (E)
  • 4-Gang-Schaltgetriebe, optional mit Overdrive von Laycock-de Normanville für den dritten und vierten Gang

Abmessungen, Fahrleistungen und weitere Details

  • Abmessungen – Länge 4.420 mm – Breite 1.610 mm – Höhe 1.260 mm
  • Radstand  2.540 mm – Wendekreis 10,2 m
  • Leergewicht – 1.265 kg
  • Reifen-Grösse 185 HR 14, Stahl- oder Alufelgen
  • Höchstgeschwindigkeit 195 kmh – Beschleunigung 0-100 kmh – 9,5 s
  • Verbrauch/100 km – ca.10,5 bis 11,5 l, Super Plus
  • Stückzahl – 25.939 Triumph Stag, davon 8.120 Fahrzeuge für den Export

Als Triumphs Top-Modell wurde der Stag  von 1970 bis 1977 gebaut.

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Ein Detail am Triumph-Stag – das geöffnete Dach mit dem Targa-Bügel

Die British Leyland Motor Corporation und der Niedergang der britischen Automobil-Industrie.

1968 erfolgte die Fusion der Leyland Motors Ltd. ‚Leyland‘ mit der wesentlich grösseren British Motor Holdings Ltd. zur British Leyland Motor Corporation.

Dieses neue Unternehmen hatte plötzlich mit Austin, Austin-Healey, Morris,  MG, Rover, Jaguar, Daimler, Coventry Climax, Riley, Vanden Plas und Wolseley eine riesige Marken-Vielfalt unterschiedlichster Konzepte im Portfolio.

Das Management des fusionierten Unternehmens zeigte sich mit der Koordination und erfolgreichen Vermarktung der verschiedenst aufgestellten Fahrzeug-Typen und Marken zerstritten, heillos überfordert und handelt absolut konzeptionslos.

Da passte einfach nichts zusammen, was auf einmal doch zusammen gehören sollte. Die Insolvenz und anschliessende Verstaatlichung waren die Folge.

Wild durcheinander verschwanden ganze Marken oder einzelne Produktlinien, auch wurden die bis zu vierzig Fabriken in Mittelengland eher planlos umgebaut oder gar geschlossen, was auch massive Qualitätsmängel an vielen fabrizierten Fahrzeug-Linien offenbarte.

Diese und weitere Unsicherheiten beim damaligen Marktführer auf den britischen Inseln mit seinen über 170.000 Arbeitnehmern sorgten für die Verunsicherung der Käufer und in Folge für massive Verluste an Marktanteilen gegenüber den europäischen und zunehmend erstarkten japanischen Mitbewerbern.

Von diesem epochalen Niedergang hat sich die britische Automobil-Industrie – bei weiteren Unsicherheiten für die Zukunft durch den Brexit – bis heute nicht erholt.

Alle wichtigen verbliebenen Automobil-Hersteller in Großbritannien sind heute schon lange in ausländischer Hand.

British Leyland Motor Corporation – böse Zungen sprachen damals nicht ganz zu Unrecht auch von… British Elend!

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Der Triumph Stag in Kanariengelb – das gleiche Fahrzeug wie schon oben gezeigt, hier auf der Bremen Classic Motorshow

Der Triumph-Stag Club

In ganz Deutschland sollen noch etwa 200 Triumph Stag als liebevoll gepflegte Oldtimer in den Garagen stehen.

Allein 180 Triumph Stag Fahrer sind im lebendigen Triumph Stag Club Deutschland organisiert, aus deren Kreis auch die hier gezeigten Fahrzeuge stammen.

Die hübsch und informativ gestaltete Website des aktiven Clubs unter dem Link:

bietet nicht nur Informationen über das gesellige Clubleben, sondern erfreulicherweise auch eine Vielzahl an interessanten Einzelheiten über diesen spannenden Triumph-Oldtimer, die unseren kleinen Beitrag hier auf Edle-Oldtimer.de bei weitem sprengen würden. Enjoy!

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Der gleiche Triumph Stag in Kanariengelb während des Oldtimer-Meetings ‚British Cars & more‘ in Steinhude am Meer

Oldtimer-Fans aufgepasst… wir bieten noch viele weitere erstklassige Triumph-Fotos.

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Unsere ausführliche Reportage über die breite Palette nahezu aller jemals von Triumph in England produzierten Roadster und Coupés mit einer authentisch aufgebauten Fotogalerie haben wir auf unserer beliebten Reisefoto- und Technik-Website Globetrotter-Fotos.de unter

in noch höherer Auflösung und deutlich grösserer Abbildung veröffentlicht.

Dort erleben Sie neben den Fotos des Triumph Stag also auch die Entwicklung der Triumph TR-Modellreihe sowie schöne Aufnahmen der kleineren Triumph-Roadster-Baureihe Triumph Spitfire mit dem von ihr abgeleiteten Sportcoupé Triumph GT 6.

Die nachfolgenden Einzel-Reportagen über Sportwagen von Triumph bieten wir hier auf Edle-Oldtimer.de sowie auf unserem Blog edel-oldies des bekannten Portals Motor-Talk.de:

und

Ein ausführliches Porträt der kleinen Triumph-Flitzer Spitfire und Triumph GT 6 befindet sich noch in unserer ‚Pipeline‘.

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Das Heck des Triumph Stag entspricht gestalterisch der letzten Ausführung des Triumph Spitfire

Britisches Sportwagen-Feeling in klassischen Roadstern und Coupés der puren, trockenen Art …Triumph!

Our British Vintage Car Photo-Collections – erstklassige Foto-Reportagen faszinierender englischer Sportwagen-Legenden:

British Sports Cars – klassische Roadster und Coupés der feinen englischen Art!

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