Drei kleine US-amerikanische Roadster zum Verlieben!
Sind es nun Oldtimer, Youngtimer oder begehrenswerte Roadster-Formen von heute mit Perspektiven für morgen?

Das Cockpit des Plymouth Prowler – klar und übersichtlich
Wir lieben kleine, freche Roadster! Dabei staunen wir immer wieder, wie wenige echte Alternativen zu den heute so beliebten Sportwagen-Oldtimern, den knochigen britischen Roadstern der 1950er- und 1960er Jahre, in den letzten Jahrzehnten auf die internationalen Märkte gekommen sind oder derzeit zur Marktreife entwickelt werden.
Saturn Sky – Pontiac Solstice – Plymouth Prowler …das sind doch echte Amerikaner, oder?
Mit Formen, wie wir sie eigentlich nur von europäischen Sportwagen-Schmieden gewohnt waren, kamen die US-Konzerne General Motors und Chrysler kurz vor Ende des letzten Jahrtausends mit drei wunderschönen kleinen Roadstern auf den Markt.

Der Saturn Sky, ein Roadster von General Motors – das Schwestermodell des Opel GT
Ja, genau! Ende der 1990er- Jahre bis zur Mitte des ersten Jahrzehts im neuen Jahrtausend entdeckten zwei US-Riesen, zuerst Chrysler und danach General Motors, dieses Marktsegment des Fahrspasses für sich.
Bedauerlicherweise war der frisch entfachte Boom kleiner Roadster bei den grossen US-Konzernen recht schnell wieder vorbei.
Zuerst strich Chrysler schon im Jahr 2001 den von uns weiter unten vorgestellten Plymouth Prowler wieder aus dem Programm.
Mit der Insolvenz General Motors 2009 war dann auch das hübsche, nahezu baugleiche Quartett Saturn Sky, Pontiac Solstice, Opel GT und Daewoo G 2 X am Ende und wurde auch jetzt, in viel besseren Zeiten, nicht wieder belebt.

Knackig scharf gezeichnete Heckleuchten – der Saturn Sky von hinten.
Die internationale Finanzkrise war für Produktions-Einstellungen und Insolvenzen verantwortlich.
Die drei grossen US-Automobil-Konzerne gerieten durch die Pleite der lehman Brothers und ihre verheerenden Folgen heftig ins Schlingern.
Die ersten Opfer der daraus resultierenden Sparpläne und Firmen-Insolvenzen im US-Autobau waren waren die hier mit Verve vorgestellten kleinen Roadster.
Ihre Produktion wurde schnellstens eingestellt.
Wir finden, dass diese Fahrzeuge diese Entwicklung absolut nicht verdient hatten. So wären sie, sicher nicht nur unserer Meinung nach, auch heute noch optisch und technisch absolut aktuell und auf der Höhe der Zeit mit – so denken wir – besten Zukunftschancen.
Oldtimer sind sie garantiert noch nicht, eher moderne Youngtimer, und so sind wir hier auf Edle-Oldtimer.de trotzdem richtig mit unseren Kurzvorstellungen der Roadster aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten!

Kompromisslos klein, fein und leistungsstark… derPontiac Solstice
Auf unseren heimischen Strassen haben wir – ganz selten – ab und an mal einen Opel GT, der die gleichen Gene wie die gezeigten GM-Roadster hat, gesehen.
Amerika-Reisen dagegen bieten uns immer wieder erstklassige Möglichkeiten zum Fotografieren spannender, amerikanischer Automobile.
So haben wir den roten Saturn Sky in Trenton, Ontario in Kanada auf dem Parkplatz des fabelhaften National Air Force Museum of Canada aufgespürt.
Der metallicgraue Pontiac Solstice hatte sich den Parkplatz gegenüber unseres Motels auf Cape Cod in Massachusetts als Fotostudio ausgesucht und der rote Plymouth Crawler wartete im Hafenstädtchen Camden in Midcoast Maine, New England, auf unsere Kamera.

Nur gut vier Meter lang und mit ‚Stoffkappe‘ – der Pontiac Solstice
Die GM-Modelle Saturn Sky und Pontiac Solstice
Beim Saturn Sky haben wir ja gleich gesagt, den kennen wir irgendwie. Na klar, der ist ja auch baugleich mit dem in Europa kurzzeitig angebotenen Opel GT.
Deutlich rund geschliffener kommt der Pontiac Solstice daher und bietet in seinem knappen Anzug eine Formensprache, wie sie auch einen italienischen Karosserie-Schneider gut zu Gesicht gestanden hätte. Oder bekommen die Deutschen so etwas auch hin?
Technisch gesehen ist die Basis aber wiederum die gleiche, wie der Sky so der Solstice, der Opel GT oder – rümpf die Nase – der Daewoo G 2 X.
Der Pontiac Solstice gewann damals in den USA auf Anhieb den Titel ‚Auto des Jahres‘, wie auch den Preis ‚Design of the Year‘ in 2006.
Innerhalb der ersten 10 Tage gingen allein 7000 Bestellungen ein, wenn das nichts war!
Pontiac-Solstice – einige Technik-Infos:
- Produktionszeit – 2006 bis 2009
- GM-Plattform – Kappa
- Vierzylinder-Ottomotoren von 2,0 bis 2,4 Liter Hubraum
- Leistung – 129 bis 194 kW
- Länge 4090 mm – Breite 1814 mm – Höhe 1275 mm
- Radstand 2415 mm
- Leergewicht – 1334 kg
- Einstiegspreis 2005 – 19.995 USD
Das Werk in Delaware wurde 2009 nach insgesamt 65.724 gefertigten Pontiac Solstice im Zuge der GM-Insolvenz geschlossen.

Pontiac Solstice – ein schöner Rücken kann wirklich entzücken!
Plymouth Prowler – echt retro oder doch topmodern?
Eigentlich hätten wir dieses unkonforme Modell aus dem Chrysler-Konzern bei unserer Vorstellung ganz an den Anfang des Artikels stellen sollen. Seine Zeit war nämlich schon passé, als sich die Bosse von General Motors noch gar nicht angefangen hatten, sich über einen kleinen schmucken Roadster Gedanken zu machen.
Ist aber doch aber egal, oder?

Plymouth Prowler – die frei stehenden Vorderräder bieten einen Hauch von Hotrod oder Rennwagen
Ein Streuner, der Name ‚Prowler‘ kommt von ‚to prowl‘, herumstreunen.
So ein bisschen was hat der Plymouth Prowler schon vom Chrysler PT Cruiser, der formal ja die Formensprache der 1930er Jahre in die Moderne übertrug.
Aber mit den frei stehenden Vorderrädern kommen auch die in den USA so beliebten Hot Rods ins Spiel – insgesamt eine aufregende Mischung finden wir.
Der Plymouth Prowler würde – vielleicht mit einigen Änderungen, wie z. B. einer Kofferraum-Klappe – auch heute noch gut in die Zeit und auf die Strasse passen.

Plymouth Prowler mit frei stehenden Vorderrädern – wo gibt’s denn sowas?
Der Plymouth Prowler – ein kleiner Steckbrief
Die Produktion des Prowlers startete 1997 in dem Chrysler-Werk, in dem auch die berühmte Dodge Viper hergestellt wurde.
Ausgestattet wurde er mit einen 3,5 Liter V6 24Ventiler
aus dem Chrysler-Regal, der 217 PS ( ab Frühjahr 1988 256 PS ) ‚auf die Waage‘ brachte, sowie mit einer Viergang-Automatik in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse.
Zur Grundausstattung des Roadsters gehörten zwei Airbags, Seitenaufprallschutz, Alarmanlage, CD-Audioanlage mit sieben Lautsprechern und ein automatisches Verdeck.
Allerdings hatte der Prowler keine Kofferraum-Öffnung und dadurch auch keinen Kofferraum und brauchte einen kleinen Anhänger, den Chrysler als Zubehör lieferte.

Plymouth Prowler – welcher Sportwagen hat heutzutage bitte so ein schnörkelloses, klares Cockpit?
Die Abmessungen des Plymouth Prowler – kurz und knackig:
- Länge – 4199 mm
- Breite – 1943 mm
- Höhe – 1293 mm
- Radstand – 2870 mm
- Leergewicht -1268 kg
Hört sich alles ziemlich gut an und würde eventuell auch in die heutige Zeit passen.
Ein sportlicher Roadster mit einem Kofferraum-Anhänger geht aber natürlich gar nicht!

Der Plymouth Prowler von hinten – bret, platt und glatt!
Der Plymouth Prowler – für die damalige Zeit zu progressiv?
Der ‚Herumstreuner‘ erregte in den Vereingten Staaten ausgesprochen viel Aufmerksamkeit, war er doch so ganz anders als von einem amerikanischen Hersteller gewohnt.
Insgesamt wurde die Diskussion aber sehr kontrovers geführt. Sportwagen-Fanatiker bemängelten die fehlende Handschaltung und – natürlich, da schliessen wir uns an – den nicht vorhandenen Kofferraum.
Wer wollte schon gerne mit einem echten Sportwagen plus Anhänger auf kurze oder lange Reisen gehen.
O.k., so wurden in fünf Jahren nur insgesamt 11.702 Prowlers gebaut und verkauft, bevor der Rotstift der Kalkulation dem feschen Renner ein Ende bereitete.
Apropos Rot – in dieser Farbe kamen insgesamt nur 1.517 Stück zum Kunden, denn sämtliche Exemplare der ersten Serie waren in einem besonders auffälligen Prowler-Violett lackiert.
Trotzdem schade, denn der Wagen tritt deutlich aus dem automobilen Einheits-Design der glattgelutschten Flunder heraus!

Plymouth Prowler – die konsequente kleine Fahrmaschine im Chrysler Retro-Design
Drei Fragen hinter der Tür!
Und, welcher der drei vorgestellten Kandidaten gefällt Ihnen nun am Besten? Für uns haben wir diese Frage schnell geklärt, der Pontiac sollte es sein.
Wir finden ihn formal am gefälligsten, Aber bitte in einer anderen Farbe, zum Beispiel frech in Knallgelb, oder so!
Drei kleine Amerikaner zum Verlieben – vorgestellt auf Edle-Oldtimer.de!
Das passende Buch zum Auto – die gute Empfehlung von Edle-Oldtimer.de
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US-Cars & Oldies aus Amerika – the American Way of Driving.
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